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6 Jahre litt ich unter schweren Depressionen (Erläuterung siehe weiter unten). Seit Herbst 2006 geht es mir deutlich besser. Ich führe wieder ein annähernd
normales Leben mit Aktivitäten, Freuden und sozialen Kontakten, jedoch bin ich erwerbsunfähig. Neben Medikamenten und
Psychotherapie hat mir ganz besonders meine Kreativität geholfen. Im Sommer 2003 begann ich mit dem Malen im Rahmen einer
Beschäftigungsmaßnahme einer psychiatrischen Klinik. Das Ergebnis erstaunte sowohl mich, als auch Mitpatienten und Ärzte. Ich
erlebte ein Gefühl, das mir in den letzten Jahren fremd geworden war: Ich konnte etwas! Ich malte weiter und verarbeitete im
Februar 2006 erstmals meine Krankheit und deren Gefühle in meinen Werken. Zahllose Bilder verschiedenster Techniken und Motive
sind seitdem entstanden. In vielen meiner Bilder und Gedichten setze ich mich mit dem Thema psychische Krankheit /
Depression, mit meiner Krankheit und deren Erleben auseinander, verarbeite meine Gefühle und drücke sie aus. Sie geben nicht
nur die intensive Auseinandersetzung mit der Krankheit wieder, sondern wollen aufrütteln, informieren, ein Tabu brechen. Auch
möchte ich Mut machen und Hoffnungsperspektiven aufzeigen. Es grenzt an ein Wunder, dass ich diese lebensbedrohliche
Krankheit überlebt habe. Sechs Jahre lang befand ich mich ununterbrochen im tiefsten Dunkel und hatte keine Hoffnung auf
Besserung. Mein Leidensweg, den ich durchlitt, war besonders schwer und therapieresistent. Jahrelang bewegte ich mich von
Klinik zu Klinik, versuchte die verschiedensten Therapien (u. a. Schlafentzugs- und Elektrokrampftherapie), probierte etwa
15 verschiedene Psychopharmaka aus und musste langjährig ohne Interessen, Freuden und Energie leben.
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  1958 1977 1977 – 1980 bis 1987 1984 – 2003   1989 – 2001 
1990 – 1997 1990 – 1999
 
1990 – 2000 1997 – 2003   2000 
2001 
2001 – 2003     seit Ende 2000 2003
2005 2007 2011 |
verwitwet, 1 Sohn, 2 Enkelkinder in Hamburg geboren Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium in Hamburg-Jenfeld, Leistungskurs Kunst Lehre als
Druckvorlagenhersteller, Reproretusche tätig im Lehrberuf ehrenamtliche Leitung der Außenstelle der
Interessengemeinschaft Bauernhaus e.V. im Kreis Herzogtum Lauenburg und Stormarn ehrenamtlich politisch aktiv
in Kankelau als Gemeindevertreterin und Vorsitzende des Dorferneuerungsausschusses ehrenamtliches Mitglied
des schleswig-holsteinischen Denkmalrates ehrenamtliches Mitglied der Schlussbewertungskommission des
Kreiswettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden“ Bürokraft in der Firma des Ehemannes ehrenamtliche
Leitung des Gesprächskreises Legasthenie Schwarzenbek und Umgebung Verleihung des „Julius-H.-W. Kraft
Preises“ in der Kategorie „Denkmalschutz und Ortsbildpflege mit Kindern und Jugendlichen“ Verleihung
der Plakette für besondere Verdienste um den Kreis Herzogtum Lauenburg für die erfolgreiche Tätigkeit um die
Denkmalpflege (Kreisplakette) Fernstudium über 5 Semester der Fächer Erziehungswissenschaft und Soziale
Verhaltenswissenschaft, FernUniversität Gesamtschule Hagen, wegen Krankheit abgebrochen an Depressionen
erkrankt Das erste gemalte Bild entsteht Ausbildung in der Seniorenbegleitung Die erste eigene Ausstellung
Das erste Objekt entsteht
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Depressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen.
Hochrechnungen haben eine in den nächsten Jahren weiter zunehmende Bedeutung der Depression ergeben. Derzeit sind ca. 6,3%
der Bevölkerung im Alter von 18-65 Jahren in Deutschland an einer behandlungsbedürftigen Depression erkrankt. Das sind in
Deutschland ca. 3,1 Millionen Menschen. Größer ist die Zahl derjenigen, die irgendwann im Laufe ihres Lebens an einer
Depression erkranken. Depressionen verlaufen meist in Form von Krankheitsphasen (Episoden), die Wochen bis Monate, manchmal
auch Jahre anhalten können; die, vor allem wenn sie unbehandelt bleiben, erneut auftreten können und die in manchen Fällen
auch einen chronischen Verlauf nehmen können. Depressionen gehen wie kaum eine andere Erkrankung mit hohem Leidensdruck
einher, da diese Erkrankung ins Zentrum des Wohlbefindens und der Lebensqualität zielt. Neben der traurigen Grundstimmung
leiden depressive Menschen in der Regel an mangelndem Antrieb und wenig Energie, sind oft nicht in der Lage, kleinste
Entscheidungen zu treffen, haben die Fähigkeit verloren, Freude zu empfinden, haben Konzentrationsstörungen, Schuld- und
Minderwertigkeitsgefühle oder Angst. Hinzu kommen in den meisten Fällen körperliche Missempfindungen wie Schlafstörungen
oder Appetitmangel. Nicht nur vom subjektiven Erleben her, sondern auch objektiv gesehen ist die Depression eine schwere,
oft lebensbedrohliche Erkrankung. Hier ist die Gefahr der Suizidversuche und der Suizide (Selbsttötungen) zu nennen. Fast
alle Patienten mit schweren Depressionen haben zumindest Suizidgedanken. Bis zu 15% der Patienten mit schweren depressiven
Störungen versterben durch Suizid. Zirka die Hälfte der Patienten mit depressiven Störungen begeht in ihrem Leben einen
Suizidversuch.
Aus: http://www.kompetenznetz-depression.de/
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